30.04.2025
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Durch die umfassende Renaturierung der Geraauen hat sich der Lebensraum am Erfurter Flutgraben und der Gera in den letzten Jahren spürbar gewandelt: Stillgewässer und Auenwälder wurden wiederbelebt, Uferstreifen aufgelockert und der Fluss teilweise wieder mäanderförmig gelegt. Die Wasserqualität hat sich merklich verbessert, sodass seltene Fischarten wie Bachforelle, Äsche und Regenbogenforelle wieder heimisch geworden sind – und mit ihnen ziehen auch immer mehr Vogelarten ein. Besonders auffällig ist, dass mittlerweile seit mehreren Jahren regelmäßig Eisvögel am Flutgraben brüten und jagen.
Eisvögel gelten als besonders scheue Tiere: Schon jede Bewegung am Ufer kann sie verscheuchen. Wer den kleinen, blitzschnellen Fischjäger einmal aus nächster Nähe beobachten möchte, braucht entweder viel Geduld und ausreichend Zeit – oder eben enormes Glück. Die letzten Jahre habe ich die bunten Vögel nur aus der Distanz fotografiert, immer mit Teleobjektiv, aber nur flüchtige Bildmomente eingefangen.
An einem dieser Morgenrunden mit meinem Hund kam jedoch plötzlich alles zusammen: Durch ein dichtes Gebüsch entdeckte ich in wenigen Metern Entfernung das schillernde Türkis-Blau eines Eisvogels, der reglos auf einem Ast saß. Mein Vierbeiner blieb ruhig, wie es gelernt war. Blitzschnell stellte ich die Kamera auf — und konnte den Vogel im Sucher behalten, ohne ihn zu verscheuchen.
Ich konnte den Eisvogel ruhig auf einem Ast sitzend und geduldig wartend ablichten. Nach seinem schnellen Tauchgang tauchte er kurz darauf wieder auf – einen silbrig schimmernden Fisch fest im Schnabel – und verschwand dann flink im dichten Gebüsch am Ufer.
Es zeigt, wie wertvoll und lohnend die Renaturierung unserer Gewässer ist: Wer hinschaut und mit etwas Glück belohnt wird, kann die Wunder der heimischen Natur direkt vor der Haustür in der Großstadt erleben.
Und jetzt noch einmal in voller Pracht:
Kommentare
Tolles Bild
Matthias
04.05.2025
Sehr schönes Bild!